Wittenberger Freundschaften im Spiegel von Christoph Scheurls Briefbuch

 | 18:30 Uhr
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orangefarbener Hintergrund, weiße Sprechblase
Wittenberg
Lesung/Vortrag
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Im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung „Briefkultur der Reformationszeit“, die aus Anlass der Verabschiedung von Dr. Stefan Rhein als Vorstand und Direktor der LutherMuseen vom 25. bis 27. Januar 2023 in Wittenberg stattfindet, laden zwei öffentliche Vorträge von Prof. Dr. Volker Leppin aus den USA und Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Johannes Schilling aus Kiel dazu ein, sich anhand ausgewählter Briefe, die Martin Luther erhielt und schrieb, ein Bild von der Kultur des Briefeschreibens im 16. Jahrhundert zu machen.

Christoph Scheurl verließ Wittenberg, als Luther kam. Dennoch oder gerade deswegen sind seine Briefe, die er mit Wittenbergern wechselte, eine herausragende Quelle für die Transformationen, die sich an der Elbe vollzogen. Von Nürnberg aus versuchte Scheurl Kontakt zu halten und Kontakte zu schließen. Als „Freundschaftsenthusiast“ (Gustaf Bauch) hat er zeitweise Martin Luther und Johannes Eck an den Rand einer Freundschaft gebracht – und in der Folgezeit beobachten müssen, wie seine beiden Korrespondenzpartner sich wieder deutlich entfremdeten. So bilden seine Briefwechsel ein Zeugnis für eine Dimension menschlicher Nähe und Respekts in einem Jahrhundert des Streits.

 

Referent

Prof. Dr. Volker Leppin studierte in Marburg, Jerusalem und Heidelberg Evangelische Theologie und Germanistik. 1994 wurde er in Heidelberg mit einer Dissertation über Wilhelm von Ockham promoviert, 1997 dort mit einer Arbeit über lutherische Apokalyptik habilitiert. Von 2000 bis 2010 war er Professor für Kirchengeschichte in Jena, von 2010 bis 2021 in Tübingen. Seit 2021 ist er den Horace Tracy Pitkin Professor for Historical Theology an der Yale Divinity School in den USA. Leppin ist korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Von 2007 bis 2021 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Sein wissenschaftliches Werk behandelt Theologie und Frömmigkeit des Mittelalters und der Reformation. Besonders bekannt ist seine Biographie zu Martin Luther.