Thomas Müntzers Runenschwert – Einem Mythos auf der Spur

 | 18:30 Uhr
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lila Hintergrund, Lutherkopf rechts, links gelbe Sprechblase "Luther 1523!
Wittenberg
Lesung/Vortrag

Veranstaltungsreihe „Luther 1523"

Im Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden befindet sich mindestens seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Sensenschwert mit einem auf beiden Seiten des Blattes gravierten bzw. geätzten frühneuzeitlichen Runenkalender. Die Spur der Waffe, welche seither immer wieder als einstiges persönliches Eigentum Thomas Müntzers ausgewiesen wurde, lässt sich bis ins legendäre Grüne Gewölbe verfolgen, wo sie bis 1830 in Verwahrung war. Auch aus diesem Grund wurde mehrfach vermutet, dass sie als Trophäe nach der Schlacht bei Frankenhausen in den Besitz Herzog Georgs von Sachsen gelangt sei. Seit 1834 befand sie sich schließlich, prominent präsentiert, im neu eröffneten Historische Museum der Elbestadt und gab immer wieder Anlass zu weiteren Spekulationen. In dem Vortrag soll dem Mythos dieses angeblichen „Schlachtschwerts Thomas Müntzers“, wie die Waffe in der ersten wissenschaftlichen Untersuchung aus dem Jahr 1842 bezeichnet wurde, detailliert nachgespürt und die bisher in der Literatur veröffentlichten Daten kritisch überprüft werden.

 

Referent

Dr. Thomas T. Müller studierte in Göttingen, Erfurt und Potsdam Mittlere und Neuere Geschichte, Ur- und Frühgeschichte, Kunstgeschichte und Archivwissenschaften. Seine Magisterprüfung legte er im Jahr 2001 an der Georg-August-Universität in Göttingen ab. Von 2006 bis 2022 leitete er die Mühlhäuser Museen. Seit Februar 2023 ist er Direktor der LutherMuseen.