Der zweite Mann im Reich. Neues von Kurfürst Friedrich dem Weisen

 | 18:30 Uhr
Bild
Gemäldezeichnung, hellblauer Hintergrund, bärtiger Mann mit schwarzem Hut, brauner Mantel, seitlich, Blick nach rechts

Porträt Friedrichs des Weisen aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren aus dem Jahr 1532

Wittenberg
Lesung/Vortrag

„Der zweite Mann im Reich. Neues von Kurfürst Friedrich dem Weisen“ ist die größte Fachtagung zum 500. Todesjahr Friedrichs des Weisen fand vom 23. bis 25. November 2023 in Wittenberg statt. Sie wurde gemeinsam von der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt und der Stiftung Luthergedenkstätten veranstaltet. Anlässlich des Erscheinens des Tagungsbandes stellen die beiden wissenschaftlichen Organisatoren, Enno Bünz und Stefan Rhein, in zwei Vorträgen wichtige Ergebnisse der Tagung vor. 

Friedrich der Weise (1463–1525) gehört bis heute als sächsischer Kurfürst und Landesherr Luthers zu den berühmtesten Herrschergestalten der Zeitenwende um 1500. Die Gründe dafür sind vielfältig: sein großes Ansehen bei Kaiser und Reichsfürsten, seine Rolle als Förderer der Künste, der Ausbau seiner Residenz Wittenberg und die Gründung der dortigen Universität (1502), nicht zuletzt aber auch sein Wirken als Schutzherr Martin Luthers in der Frühzeit der Reformation. Seine lange Regierungszeit (1486-1525) verbindet das ausgehende Mittelalter und die beginnende Neuzeit, markiert also eine Zeitenwende, die sich auf verschiedenen Ebenen des politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens nachvollziehen lässt. Die 19 Beiträge bieten neue Forschungsergebnisse und entwerfen ein facettenreiches Bild der Person und der Regierung Friedrichs des Weisen, die weit über Kursachsen (Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen) hinaus gewirkt hat. Sie betrachten den Fürsten im Rahmen der politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen seiner Zeit und zeichnen auch erstmals sein Nachleben in Literatur, Kunst und Film nach.  
 

Referenten

Dr. Stefan Rhein, Wittenberg, war von 1998 bis 2023 Vorstand und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Seine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die lateinische und griechische Literatur vom 15. bis ins 18. Jahrhundert. 

Prof. Dr. Enno Bünz ist seit 2001 Professor für Sächsische und Vergleichende Landesgeschichte am Historischen Seminar der Universität Leipzig, seit 2002 im Nebenamt Direktor des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde in Dresden. Seine Forschungsinteressen sind die Geschichte des Hoch- und Spätmittelalters und der Reformationszeit, insbesondere die sächsische und mitteldeutsche Landesgeschichte.