Müntzers Nachlass auf Stalins Schreibtisch. Zum Leben und Nachwirken des Reformators

 | 18:30 Uhr
Bild
lila Hintergrund, Sterbehaus als Skizze, Sprechblase mit weißer Schrift "Museum nach Feierabend"
Eisleben
Lesung/Vortrag

Veranstaltungsreihe „Museum nach Feierabend"

Anlässlich seines 70. Geburtstages schenkte die DDR im Jahr 1949 Josef Stalin einen Aktenband mit einem großen Teil des schri¡tlichen Nachlasses von Thomas Müntzer. Dieses Vorgehen passte damals hervorragend in das System der gezielten Mythisierung des radikalen Reformators als protokommunistische Heldengestalt ohne Fehl und Tadel. Im Vortrag soll danach gefragt werden, in wie weit sich diese Sicht durch die originalen Quellen bestätigen lässt. Zudem gilt es zu überlegen, ob es im Hinblick auf das Gedenken an den Bauernkrieg und den 500. Todestag Thomas Müntzers im Jahr 2025 neuer Deutungen seiner Person bedarf.

 

Referent

Dr. Thomas T. Müller studierte in Göttingen, Erfurt und Potsdam Mittlere und Neuere Geschichte, Ur- und Frühgeschichte, Kunstgeschichte und Archivwissenschaften. 1999 bis 2005 leitete er das Stadtarchiv Heilbad Heiligenstadt. 2006 bis 2022 war er Direktor der Mühlhäuser Museen. 2016 folgte die Promotion mit einer Arbeit zu Frühreformation und Bauernkrieg im Umfeld der Reichsstadt Mühlhausen. Seit 2016 ist Thomas T. Müller Vorsitzender der internationalen Thomas-Müntzer-Gesellschaft. Seit Februar 2023 ist er der Direktor der LutherMuseen.